Komponenten

Für ein funktionierendes Sonnenhaus braucht es im Wesentlichen nur vier Komponenten:

  •     Der leistungsstarke Solarkollektor ist der Motor der Anlage.
  •     Im großzügig dimensionierten Solartank wird die Wärme verwaltet.
  •     Die Oberflächenheizung sorgt für behaglich temperierte Räume.
  •     Eine Zusatzheizung übernimmt die Wärmeversorgung bei längeren Schlechtwetterperioden im strengen Winter.




Der Solarkollektor

Das dunkel beschichtete Blech (Absorber) nimmt die Wärmestrahlung sehr effizient auf und hat sehr geringe Abstrahlungsverluste. Genauso wie ein Haus ist auch der Solarkollektor mit Wärmedämmung ausgestattet, damit Wärme nicht unkontrolliert verloren geht. Bereits bei diffuser Strahlung können Kollektortemperaturen über 20 Grad gemessen werden und entsprechend bei gut ausgekühltem Solartank nutzbar gemacht werden. Bei großen Flächen über 30 Quadratmeter verwendet man Großflächenkollektoren, die in Indach- oder Aufdachbauweise mit Standardmaße oder individuell auf Maß gefertigt zur Verfügung stehen. Die optisch ansprechende Indach-Bauweise hat den Vorteil, dass keine Rohrleitungen auf dem Dach sichtbar sind und der Kollektor vor Witterung geschützt im Dachbereich integriert ist. Aufdachkollektoren werden bevorzugt bei angehobener oder freistehender Bauweise eingesetzt. Thermische Solarkollektoren gibt es bereits seit Mitte der 70er Jahre. Die Technik ist ausgereift, sehr effizient und wirtschaftlich verfügbar.

Der Solartank

Solarspeicher stehen in allen Größen zur Verfügung und sind seit Jahrzehnten tausendfach erprobt. Es gibt vorgefertigte Standard-Stahlspeicher oder individuell auf Maß gefertigte Solartanks, auch zur Vor-Ort-Platzschweißung für bestehende Gebäude. Unter anderem bestimmt der Inhalt des Solartanks im Verhältnis zur installierten Solarkollektorfläche, wie großzügig der solare Deckungsgrad des Gebäudes ausfällt. Die Wärmedämmung des Solarspeichers ist dabei ebenso wichtig wie sein Volumen. Um das Gebäude im Sommer möglichst kühl zu halten, muss die Dämmung entsprechend sorgfältig ausgeführt sein. Die wenigen hundert Watt, die der Speicher trotzdem verliert bleibt im Gebäude und stellt eine unbemerkte Grundlastheizung dar. In unserer Werkstatt-Speicherendfertigung schweißen wir die Stahlverrohrung kundenindividuell an, isolieren den Solarspeicher mehrlagig und bringen Trennschichten zur Verhinderung der Wärmekonvektion ein. Für das standardisierte Sonnenhaus von ca. 130 bis 180 Quadratmeter beheizte Wohnfläche steht unsere hauseigene Energiezentrale mit vorgefertigten Pumpenfunktionsgruppen im integrierten pulverbeschichteten Revisionsrahmen zur Auslieferung ab Lager zur Verfügung. Mit einem modernen Fuhrpark und einem eigens angefertigten Großanhänger können unsere Facharbeiter den zuvor gefertigten Solarspeicher direkt auf die Baustelle liefern und den Speichereinhub fachmännisch begleiten.

Die Oberflächenheizung

Die Frage des Wohlfühl-Klimas ist zunächst keine Frage der Raumlufttemperatur. Maximale Behaglichkeit kommt vorrangig von temperierten Oberflächen der umschließenden Raumflächen. Testen Sie selbst und ziehen Sie an einem sonnigen Wintertag beim Skifahren die Jacke aus: Solange Ihr Körper durch die Sonne angestrahlt wird, frieren Sie nicht.

Genauso ist es in unseren Räumen. Sind die Boden- und Wandflächen temperiert, spielt die Raumlufttemperatur eine untergeordnete Rolle. Im Gegenteil: Je geringer die Raumlufttemperatur sein kann, desto gesünder ist es für Ihren Körper und umso mehr Heizenergie sparen Sie. Oder warum schlafen die meisten Menschen lieber bei kühlen Schlafzimmertemperaturen anstatt den Raum auf 24 Grad Celsius zu heizen? Der Körper kann bei kühler Raumluft und warmen Oberflächen besser entspannen

Ideale Bedingungen herrschen für den Menschen, wenn die Bodentemperatur etwa 22 bis 24 Grad Celsius beträgt und die Wandflächen in den Ruhezonen auf 23 bis 26 Grad Celsius temperiert sind. Der Körper ist in thermischer Balance und verspürt weder kalt noch warm. Sie sind einfach ausgeglichen und Ihr Körper kann vom Alltag regenerieren. Mit entsprechend intelligent angeordneten Heizflächen in den definierten Ruhezonen und mit niedrigen Heiztemperaturen punkten wir dabei in doppelter Hinsicht: Einmal schaffen wir absolute Wohlfühl- und Ruhezonen für den Menschen und andererseits liebt unsere Sonnenheizung maximal ausgekühlte Temperaturzonen im Solartank, damit bereits bei diffuser Sonnenstrahlung kostenlose Wärmeenergie geerntet werden kann. Die Reichweite des Solartanks wird bei niedrig temperierten Oberflächenheizungen maximal ausgeschöpft und der Solarertrag wächst aufgrund des sehr guten Kollektorwirkungsgrades.

Die Zusatzheizung

Der Restwärmebedarf an trüben Wintertagen kann zumeist in Form von knisterndem Kaminholz zugeheizt werden. Nach Herbst duftendes Kaminholz, ein farbenfrohes Flammenspiel für die Seele und CO2-freie Heizenergie aus nachhaltig ökologischer Waldwirtschaft sprechen für die Beliebtheit moderner abgasarmer Kamin- oder Kachelofen-Zentralheizung in Sonnenhäuser. Wer es eher klassisch liebt, lehnt sich zurück und lässt eine Automatik-Pelletsheizanlage oder effiziente Gasbrennwerttherme arbeiten. Der Technik sind hier kaum Grenzen gesetzt: Durch die hydraulische Entkopplung des Solarspeichers können sämtliche Wärmeerzeuger für die Bereitstellung des geringen Nachheizbedarfs einfach kombiniert werden. Hier entscheidet entweder die Wirtschaftlichkeit einer weniger aufwendigen Anlagentechnik oder die Sinnlichkeit wohnraumgeführter Kamin- und Kachelofensysteme. Aufgrund der  geringen Betriebsstunden pro Jahr kann mit einer besonders langen Lebensdauer gerechnet werden. Genau wie bei den übrigen Komponenten eines Sonnenhauses gilt der Grundsatz: Je länger die Lebensdauer, desto höher die Rendite des einmal investierten Kapitals. 

Hochentwickelte Grundofenfeuerung mit mehrfach patentierter Holzvergasertechnik auf Naturzugbasis: Eine individuelle und formschöne Ummauerung reduziert die luftseitige Abstrahlung, so dass der Wohnraum in einem Niedrigenergiehaus nicht überheizt. Wichtig ist eine detaillierte Planung der Ofenaufstellung im Vorfeld, damit der freie Zugang zu den Wärmetauscherflächen und Sicherheitsarmaturen gewährleistet ist.

Beim Heizen mit Holz sollte der Nutzer vor allem auf trockenes Brennholz achten. Die Tabelle zeigt: Nur trocken gelagertes Holz bietet den entsprechenden Heizwert. Stellen Sie sich vor, bei 50 Prozent Restfeuchte Ihres Brennholzes schütten Sie umgerechnet bei einer Füllmenge von 20 Kilo immer einen 10 Liter Eimer Wasser hinterher. Wie unvorstellbar, denken Sie nicht auch? Bei nassem  Brennholz kann man den tatsächlichen Wassergehalt aber nicht sofort erkennen und wundert sich nachträglich, warum der Ofen die angegebene Heizleistung nicht erreicht.

Heizen mit Holz ist die ökologisch und technisch optimale Lösung für ein Sonnenhaus. Die Natur speichert sommerliche Überschüsse der Sonnenergie in Form von Holznachwuchs, welches nachhaltig im Winter zum Heizen zur Verfügung steht. Wichtig ist dabei nur, dass wir nicht mehr Holz verbrennen, wie im Sommer nachwachsen kann. Halten wir uns alle an diesen Grundsatz, können wir unendlich lange Brennholz nutzen. Darüber hinaus bietet uns das Sonnenhaus viel Freude und Fitness beim Aufarbeiten von Brennholz im Wald. Kaminholz spricht unsere gesamte Sinneswelt an: Der herbe Kaminholzduft, die sinnlich lodernden Flammen, das knisternde Knacken im Ofen und eine zerfurchte Rinde mit samtweichen Moosen und Flechten auf der Oberfläche. Kommen Sie auf den Geschmack und werden auch Sie stolzer Besitzer einer Kachelofen-Zentralheizung!

Erntefaktoren verschiedener Energieträger

(Erntefaktor = Nutzenergie / nicht erneuerbarer Energieeinsatz)